Klaus K.
1/5
Ein Musterbeispiel für die geldgierige Bestattungsindustrie, die sich nicht scheut, verzweifelte Menschen systematisch um ihr Geld zu bringen. Dass die Firma Denk in Bayern in vielen Fällen eine Monopolstellung hat, wird hier gnadenlos ausgenutzt. Wir hatten im Familienkreis kürzlich einen Trauerfall und mangels Alternative die örtliche Niederlassung dieser Firma aufgesucht. Die Anteilnahme der Mitarbeiterin hielt sich in argen Grenzen, es ging sofort zum geschäftlichen über. Jeder, aber wirklich jeder noch so kleine Handstrich wird gesondert zu fürstlichen Preisen abgerechnet. Beispiel: Ein einfacher Fichtensarg für die Verbrennung wird mit 799.- Euro berechnet, hierzu kommt ein obligatorisches Namensschild 25 Euro, die Sargausstattung, 129 Euro, ein Leintuch 25 Euro und wenn man den Verstorbenen noch zugedeckt haben möchte, sagenhafte 184 Euro für diese "Deckengarnitur'. Hiermit nicht genug, wird auch noch 39 Euro für "Desinfektionsmittel und Biofolie" berechnet. Wird die Kleidung nicht selbst gestellt, kommen natürlich noch uns nicht bekannte Kosten für die Bekleidung des Toten hinzu. Gesamt wird also 1167 Euro für einen einfachen Verbrennungssarg mit Ausstattung berechnet. Interessant ist auch, dass eigentlich zusammenhängende Dienstleistungen gesplittet werden, damit die Abzocke sind so leicht auffällt. So kommt zur "Wagenanfahrt zum Sterbeort" für 180 Euro gesondert die "Überführung zum Krematorium" für 170 Euro, "Trägerdienste bei der Überführung" für 170 Euro und die "Einsargung" mit ebenfalls 170 Euro. Für die Abholung des Verstorbenen innerhalb des Stadtgebiets München und die Verbringung ins Münchner Krematorium allein werden somit gesamt 690 Euro in Rechnung gestellt. Selbstredend, dass dazu noch eine Pauschale für "Einholen und Weiterleiten der Papiere für die Feuerbestattung" von 35 Euro sowie von weiteren 85 Euro für "Vorbereitung und Koordination der Bestattung" berechnet werden, die natürlich nicht in der Pauschale von 145 Euro für die "Beratung und Auftragsanlage" enthalten sind. Wer jetzt glaubt, das wäre alles, wird eines Besseren belehrt. Kosten für die "Naturstoffurne" (330 Euro!), Friedhofsleistungen (gesamt 145,72 Euro), "Erledigung von Formalitäten und Abmeldeservice (155 Euro), Auslagenpauschale und Sterbeurkunden (gesamt 42 Euro) kommen auch noch dazu. Dass auch bei den Sterbebildern und der Todesanzeige sowie weiteren, eventuell in Auftrag gegebene Dienstleistungen mitverdient wird darf unterstellt werden.
Nachdem Preisvergleiche schon in Großstädten wie München schwierig sind und hier mangels Konkurrenz unmöglich sind, bleibt einem zähneknirschend nichts anderes übrig, als diese Horrorbeträge zu bezahlen. Eine Sterbefall ist eigentlich schon Belastung genug. Wenn die Situation auch noch gnadenlos ausgenutzt wird ist das doppelt bitter. Die Abwicklung der Bestattung selbst war übrigens nicht zu beanstanden. In Anbetracht der aufgerufenen Preise sollte dies aber auch selbstverständlich sein.
